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Amerikanischer geht´s nicht: Football

Sonntag, August 14th, 2011
Vor dem FedExField

Vor dem FedExField

Football wird in Deutschland ja auch American Football genannt und das hat sicherlich den Grund, die Unterscheidung von unserem Fußball, der hier Soccer heißt, deutlicher zu machen. Gleichzeitig ist Football aber auch neben Baseball der amerikanischste Sport schlechthin.

Krieg auf dem Rasen und ein Event, das insbesondere zur Unterhaltung gedacht ist und die Leute hier in erstaunliche Extase versetzt.

Am Freitag gab es nun also das erste Pre-Season Game, sprich Vorbereitungsspiel zur neuen Saison, zwischen den Washington Redskins und den Pittsburgh Steelers, die immerhin im Frühjahr das Finale um die Meisterschaft, genannt Super-Bowl, verloren hatten. Kollege Frank hatte netterweise Karten besorgt und auch herausbekommen, wie man das Stadion namens FedExField denn mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen könnte und so trafen wir uns in Arlington und fuhren ein gutes halbes Stündchen mit der Metro durch DC bis nach Maryland hinein und stiegen irgendwo in der Pampa aus. Das Stadion war da allerdings noch nicht zu entdecken, aber den Menschen in Trikots und T-Shirts von Redskins (weinrot, gute Farbe..) und Steelers (gelb und schwarz, naja…) zu folgen fiel nicht schwer und schon nach wenigen Minuten tauchte das FedExField am Horizont auf. Trotz des ausgiebigen Fußmarsches war es gut, das Auto stehen zu lassen, weil der Stau vor den Parkplätzen mich bestimmt auch nicht fröhlich gemacht hätte. Von den traditionell üppigen Parkgebühren (beim Soccer 15 $) wollen wir nicht reden.

Vor dem Stadion deckten wir uns noch mit T-Shirts und Basecaps der Redskins ein, fielen ab sofort nicht mehr in der Menge auf und nach kurzer Nachfrage des Neuling-Ordners bei seinem Chef durfte ich sogar die Tüte mit den eben erstandenen Waren mit ins Stadion nehmen. „Sorry, for the inconvenience, we caused.“

FedExField

FedExField

Wir hatten tolle Plätze im Unterrang des Stadions und konnten in dem Stadion mit 80.000 Sitzplätzen, das sich im Laufe der ersten Halbzeit auch bis auf wenige Plätze füllte, wunderbar das Spielgeschehen verfolgen, so wir denn verstanden, worum es ging. Aber auch ohne Ahnung von dem Sport an sich gab es große Unterhaltung und wir wedelten auch mal mit den geschenkten weißen Handtüchtern. Die Steelers Fans hatten übrigens gelbe Handtücher mitgebracht. Fantrennung und irgendwelche Aggressionen zwischen den Fangruppen gab es übrigens nicht. Jeder feuerte sein Team an oder versuchte das andere Team mit Lärem zu stören, aber zur Freude meines Kollegen, der sein Geld sonst damit verdient, nahezu jede Woche bundesweit Schlägereien zwischen Fangruppen zu verhindern oder aufzulösen stand hier die Familienunterhaltung im Vordergrund. Natürlich gab es auch wieder die amerikanische Nationalhymne vor dem Spiel, diesmal von einer Marching Band intoniert und auch die Standing Ovations für einen sichtlich bewegten Navy-Angehörigen, der für seine besonderen Verdienste für Amerika und die Freiheit gewürdigt wurde, durfte nicht fehlen. Alles ein wenig anders, als wir das von zu Hause kennen…

Touchdown Redskins

Sportlich darf man ein solches Spiel sicherlich nicht überbewerten und wir sahen je einen Touchdown und drei Field-Goals der Redskins, so dass sie am Ende 16:7 gewonnen hatten. Mein spontan zum Lieblingsspieler erklärter Receiver namens Tim Hightower, durfte in der zweiten Hälfte nicht mehr aufs Feld und ein Trikot gab es von ihm im supermarktgroßen Fanshop auch nicht zu kaufen. Saisonvorbereitung eben.

Nach dem Spiel ging es erst mal wieder auf den beschwerlichen Fußmarsch zur Metrostation. Dabei war wichtig immer schön auf dem Fußweg zu bleiben, denn die Anwohner hatten einen besonderen Trick parat, um zu verhindern, dass durch ihre Vorgärten abgekürzt wurde: Diese waren so gut gewässert, dass ein Fan, der es etwas eiliger hatte und den Vorgarten zum Überholen nutzen wollte, sofort mit einem schmatzenden Geräusch bis über die Knöchel im matschigen Rasen versank.

Die Wartezeit auf dem Bahnsteig war mit ein paar Minuten erträglich, es gelang uns international erfahrenen U-Bahn Benutzern auch noch, Sitzplätze zu ergattern und das sollte sich angesichts der Tatsache, dass sich die Fahrzeit wegen baustellenbedingter Standzeiten auf freier Strecke und in Bahnhöfen auf fast eine gefühlte Stunde summierte, besonders lohnen.

In Arlington war dann noch ein kleiner Fußmarsch zur Unterkunft der Kollegen anzutreten, bevor ich dann mit dem Smart auf schnellstem Wege nach Hause düste. Kurz vor ein Uhr nachts hatte mich die 8888 dann wieder: Ein schöner Abend, der ein gewisses Wiederholungspotential hat.

Links zum selbst nachlesen:

Offizielle Homepage der Washington Redskins

Washington Metro